Produkte der Nahbereichsphotogrammetrie
(1) Mit Hilfe der Verfahren der Nahbereichsphotogrammetrie werden in der Regel nachfolgende Standardprodukte als Ergebnis erzeugt:
- 3D-Punktwolke der aufgenommenen Objektgeometrie, optional mit Echtfarbenkolorierung,
- Strukturierte dreidimensionale Gebäudebestandsmodelle, z. B. gemäß den Vorgaben in Abschnitt 5.6,
- Orthophotos bzw. Orthophotopläne von Gebäudefassaden sowie
- Fassadenpläne im Vektorformat.
Kombination mit weiteren Messverfahren
(2) Zur Erfassung von Bauwerks- und Gebäudegeometrie können die Verfahren der Nahbereichsphotogrammetrie mit weiteren Messverfahren, z. B. Tachymetrie oder Terrestrischem Laserscanning, kombiniert werden. Dazu ist durch koordinatenmäßig bestimmte Verknüpfungspunkte sicherzustellen, dass die Ergebnisse der jeweiligen Messverfahren in ein einheitliches Raumbeugssystem überführt und dadurch verknüpft werden können.
Festlegen der Genauigkeitsanforderungen
(3) Die Genauigkeit der mit Verfahren der Nahbereichsphotogrammetrie gewonnenen Ergebnisse ist aufgabenspezifisch festzulegen. Für die Erfassung von Bauwerken und Gebäuden zum Zwecke der Gebäudebestandsdokumentation sind die Ausführungen im Abschnitt 5.6 zu beachten.
Auswahl der Kamera
(4) Für die Bilderfassung sind Kameras zu verwenden, welche die geforderte Genauigkeit der aus den Bildern abgeleiteten Ergebnisse ermöglichen. Es ist sicherzustellen, dass sich die Abbildungsverhältnisse der verwendeten Kamera während der Aufnahme eines Bildverbands nicht ändern.
Kamerakalibrierung
(5) Die verwendeten Kameras sind hinsichtlich Abweichungen von den idealen Abbildungsverhältnissen zu kalibrieren. Die Kalibrierung ist nachzuweisen und die Kalibrierparameter sind an die Messwerte anzubringen.